Digitale Medien im Arbeitsalltag

Eine Beschäftigte schaut interessiert auf ihr Handy.

Chancen und Risiken moderner Kommunikationstools

Digitale Medien sind aus dem modernen Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Ob E-Mail-Programme, Videokonferenz- oder Projektmanagement-Tools – sie erleichtern die Kommunikation, sparen Zeit und ermöglichen einen effizienten Arbeitsablauf.

Neben den vielen Vorteilen bringen digitale Medien aber auch Herausforderungen mit sich. Denn die intensive Nutzung kann bei Arbeitnehmern sowohl zu physischen als auch psychischen Belastungen führen.

Die Gefahren zu erkennen und aktiv anzugehen, ist besonders wichtig für Arbeitgeber und Führungskräfte. Denn gesunde und motivierte Mitarbeiter sind entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. In unserem Artikel beleuchten wir, welche Risiken die digitale Mediennutzung mit sich bringt und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Digitale Zusammenarbeit und ihre Herausforderungen

Digitale Tools ermöglichen einen schnellen Informationsaustausch und fördern eine effiziente Zusammenarbeit. Insbesondere für Teams, die räumlich oft getrennt arbeiten, sind sie essenziell. Allerdings hat die rein virtuelle Zusammenarbeit auch Nachteile. Sie ersetzt beispielsweise nicht die Qualität eines persönlichen Austauschs zwischen Kollegen. Missverständnisse können leichter entstehen und der Aufbau von Vertrauen und Zusammenhalt im Team wird erschwert. Zudem birgt die ständige Verfügbarkeit digitaler Tools das Risiko, dass Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen.

Darüber hinaus kann die intensive Einbindung digitaler Medien in die Arbeitsprozesse zu psychischen und physischen Problemen bei den einzelnen Mitarbeitern führen.

Psychische Gesundheitsrisiken

  • Gesteigerte Stressbelastung

    Die ständige Erreichbarkeit und das Gefühl, sofort auf Nachrichten oder Aufgaben reagieren zu müssen, versetzt Mitarbeiter in einen angespannten Zustand. Das erhöht die Stressbelastung und kann langfristig unter anderem zu Schlafproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar zu einem Burnout-Syndrom führen.

  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit 

    Eingehende Messenger-Nachrichten, E-Mails oder andere digitale Benachrichtigungen stören den Arbeitsfluss. Sie lenken Beschäftigte tendenziell ab und erschweren es, sich auf komplexe Aufgaben zu konzentrieren.

    Die verminderte Konzentrationsfähigkeit wirkt sich negativ auf die Produktivität und Qualität der Arbeit aus, da Fehler häufiger auftreten oder Projekte langsamer voranschreiten. Für Unternehmen bedeutet das nicht nur einen Rückgang der Effizienz, sondern beeinträchtigt auch die Mitarbeiterzufriedenheit.

  • Höhere Isolation

    Die Nutzung digitaler Medien machen es möglich, dass Mitarbeiter nicht täglich ins Büro fahren müssen. Jedoch geht dadurch der persönliche Austausch verloren. Und gerade dieser stärkt normalerweise die wichtigen Arbeitsbeziehungen. Sowohl die Dynamik Ihres Teams als auch das Zugehörigkeitsgefühl einzelner Mitarbeiter kann dadurch negativ beeinflusst werden. Ihr Team kann anfälliger gegenüber Problemen und Krisen werden. Mehr zu diesem Thema und wie Sie die Teamresilienz Ihrer Beschäftigten stärken, lesen Sie hier.

    Der fehlende direkte Kontakt zu Kollegen kann bei Arbeitnehmern außerdem langfristig zu Einsamkeit und Isolation führen. Das Gemeinschaftsgefühl sowie die Motivation sinken und die Arbeitszufriedenheit nimmt ab. Für die Betroffenen steigt dadurch das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angstzustände.

Physische Gesundheitsrisiken

  • Digital Eye Strain

    Das dauerhafte Arbeiten vor Bildschirmen führt häufig zu einer Überanstrengung der Augen, auch bekannt als Digital Eye Strain.

    Zu den Symptomen gehören unter anderem:

    • trockene, brennende oder gereizte Augen
    • verschwommenes Sehen
    • Kopfschmerzen

    Durch den Blick auf digitale Geräte, wie PC-Bildschirme, Tablets und Smartphones wird der natürliche Lidschlag reduziert. Unzureichende Beleuchtung und lange Bildschirmzeiten können das Syndrom zusätzlich verstärken. Langfristig kann die Augenbelastung die Sehleistung verschlechtern. Und auch die Konzentrationsfähigkeit und somit auch die Produktivität werden beeinträchtigt.

  • Tech Neck

    Der sogenannte Tech Neck, oder auch Technik-Nacken beziehungsweise Smartphone-Nacken, entsteht durch die vorgebeugte Haltung des Kopfes und der Schultern beim Arbeiten am Bildschirm oder auch beim Blick auf das Handy. Die unnatürliche Haltung belastet die Nackenmuskulatur übermäßig und führt zu Verspannungen, die sich bis in die Schultern und den oberen Rücken ausweiten können. Wenn diese Fehlhaltung dauerhaft eingenommen wird, können chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen entstehen.

    Die Folge: Beschäftigte sind weniger leistungsfähig und tendenziell häufiger krank.

Das können Sie tun

Unternehmen können positiven Einfluss auf die Gesundheit ihrer Beschäftigten nehmen und die Belastungserscheinungen verringern.

  • Damit sie sich sowohl mental als auch körperlich wohlfühlen, können Sie Ihre Mitarbeiter beispielsweise zu regelmäßigen Pausenzeiten bewegen.
  • Ein ergonomischer Arbeitsplatz spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Höhenverstellbare Schreibtische, bequeme Stühle und Monitore auf Augenhöhe sorgen für eine gesunde Haltung. Ergänzend dazu helfen geplante Bewegungspausen, Verspannungen vorzubeugen und den Kreislauf anzuregen.
  • Um psychische Belastungen zu minimieren, ist es wichtig, klare digitale Grenzen zu setzen. Beispielsweise festgelegte Erreichbarkeitszeiten verhindern, dass Mitarbeiter auch außerhalb der Arbeitszeit ständig erreichbar sein müssen. Dies schützt die Work-Life-Balance und fördert langfristig die Gesundheit und Zufriedenheit.

Online-Seminar „Nutzen wir die digitalen Medien oder nutzen sie uns?“

Sie möchten gern mehr zum Thema erfahren? Dann besuchen Sie unser kostenfreies Online-Seminar. In dem interaktiven Vortrag lernen Sie, wie Sie digitale Medien effizient einsetzen, ohne dass Ihr Stresslevel ansteigt.  

Termin: 25. Februar 2025, 10:30 Uhr – 11:30 Uhr   

Zielgruppe: Beschäftigte, Führungskräfte und Arbeitgeber

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