Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Widerstände in Unternehmen

Eine Gruppe von Beschäftigen spricht mit ihrer Führungskraft.

Veränderungen gehören zum Alltag – doch nicht ohne Reibung

Digitalisierte Prozesse, flexible Arbeitsmodelle oder neue Projekte: Veränderungen gehören in Unternehmen längst zum Arbeitsalltag. Gerade in diesen Phasen melden sich jedoch oft die Skeptiker. Also die Mitarbeiter, die gerne die Stirn runzeln oder sich still zurückziehen. Auf den ersten Blick wirken sie wie Bremsklötze, lösen bei Kollegen und Führungskräften vielleicht sogar Frustration aus. Doch Studien belegen: Widerstand ist nicht nur hinderlich – er ist auch ein wertvolles Lebenszeichen. Denn er zeigt, dass Mitarbeiter nicht gleichgültig sind, sondern sich mit der Veränderung beschäftigen.

Arbeitgeber können Widerstände in ihren Unternehmen verringern und sogar als Indikator für Schwachstellen nutzen. Wir erklären Ihnen wie es funktioniert.

Wussten Sie schon, dass...

  • Sie an unseren BGM-Wissenstagen rechtliche und praktische Tipps für den Arbeitsalltag erhalten?
  • Widerstand vor allem ein Signal für Ängste von Mitarbeitern ist?
  • Sie mit offener Kommunikation Widerstände verringern? 
Eine Führungskraft spricht mit ihrer Mitarbeiterin.

Warum Widerstand entsteht

Widerstand entsteht oft dort, wo Beschäftigte Fragen, Sorgen oder Unsicherheiten haben. Er zeigt, dass geplante Veränderungen ernst genommen werden. Oft steckt dahinter ein Hinweis auf Belastungen oder Schwachstellen, vor denen die Mitarbeiter Angst haben. Meist hat Widerstand daher nachvollziehbare Gründe. Dazu gehören:

  • fehlende Informationen oder unklare Ziele
  • die Sorge um die eigenen Ressourcen, wie beispielsweise die Arbeitszeit, fehlende Kompetenzen oder die Gesundheit
  • Angst vor einem Kontroll- oder Statusverlust
  • mangelndes Vertrauen in die Organisation oder die Führung

Doch statt über diese Signale hinwegzusehen, lohnt es sich, sie genauer zu betrachten.

Ein schweigender Beschäftigter sitzt gelangweilt vor seinem Computer.

Widerstand ist ein Signal und keine Blockade

Sind Mitarbeiter skeptisch bedeutet das nicht, dass sie gleichgültig sind, sondern dass sie sich mit der neuen Situation auseinandersetzen. Dieser Widerstand kann auf Risiken aufmerksam machen, die sonst übersehen werden. Genauso verbessert er die Qualität von Entscheidungen und dient als Frühwarnsystem für Überlastungen oder Konflikte.

Typische Anzeichen sind zum einen offene Kritik, Beschwerden oder Widerreden beispielsweise in Meetings. Manchmal zeigt sich Widerstand aber auch etwas leiser. Dazu zählt der Dienst nach Vorschrift, ein Motivationsverlust oder auch das bewusste Aufschieben von Aufgaben. Häufig treten auch Frustration oder ein Rückzug aus Projekten auf. Auch Gerüchte und Unsicherheiten sind ein Zeichen dafür, dass Veränderungen Fragen und Sorgen auslösen.

Schweigen ist dabei das gefährlichste Signal. Denn das kann ein Zeichen dafür sein, dass Mitarbeiter bereits innerlich abgeschaltet haben, sich zurückziehen oder nicht an eine Verbesserung glauben. Diese stille Resignation ist schwer zu erkennen und schwieriger zu durchbrechen.

Anregungen aus der Praxis: Was hilft, Widerstände zu verringern?

Mitarbeiter reagieren weniger ablehnend, wenn sie Veränderungen als fair erleben und Unterstützung spüren. Dazu gehört unter anderem eine offene Kommunikation, eine Beteiligung an den Veränderungen von Anfang an und das klare Signal: Eure Stimme ist wichtig.

Wer Beschäftigte früh einbindet, gewinnt auch wertvolle Hinweise, die den Veränderungsprozess verbessern können. Konkrete Schritte haben wir Ihnen hier zusammengestellt:

  • Zuhören und Vertrauen schaffen

    Widerstand ist nicht nur eine persönliche Haltung. Er entsteht auch durch Strukturen, Routinen oder Machtverhältnisse innerhalb einzelner Teams oder Organisationen. Deshalb reicht es nicht, einzelne Skeptiker zu überzeugen. Lösungen, die das ganze System betreffen und fair wirken sind der Schlüssel. Veränderungen sollten also immer transparent erklärt, mit allen Betroffenen abgestimmt und für alle nachvollziehbar umgesetzt werden. So wächst das Vertrauen und Widerstände nehmen ab.

  • Sorgen ernst nehmen und Ressourcen sichern

    Hinter Widerstand steckt oft die Sorge vor einer Überlastung. Deshalb sollten Führungskräfte prüfen, ob die Arbeitszeit, das Personal und auch die individuellen Qualifizierungen wirklich ausreichen. Ist das nicht der Fall, sollten die Punkte offen angesprochen werden, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Wichtig ist zudem, dass Mitarbeiter ihre Bedenken klar kommunizieren können, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Arbeitnehmer, die Sicherheit spüren, bringen sich eher ein und sind kompromissbereiter. Wie Sie ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Mitarbeitende offen Kritik oder Ängste äußern, erfahren Sie in unserem Artikel zur positiven Psychologie.

Erfahren Sie mehr in unserem Online-Seminar

Sie möchten lernen, wie Sie den Widerstand in Ihrem Unternehmen produktiv nutzen und erkennen, was Ihre Mitarbeiter während Veränderungsprozessen bewegt? Dann besuchen Sie unser kostenfreies Online-Seminar “Zwischen Zähneknirschen und Aufbruch: Warum Widerstand ein Zeichen von Leben ist!“

Unsere Fachexperten vermitteln Ihnen praxisnah, wie Sie auch in turbulenten Zeiten gelungen mit Ihren Mitarbeitern kommunizieren und den Widerstand nutzen, um weiter erfolgreich zu sein. Melden Sie sich gleich an!

Termin: 12. November 2025, 10:30 bis 11:30 Uhr

Zielgruppe: BGM-Akteure, Beschäftigte und Führungskräfte

Newsletter für Firmenkunden

Mit dem E-Mail-Newsletter der AOK Sachsen-Anhalt für Firmenkunden erhalten Sie monatlich Neuerungen aus den Bereichen Sozialversicherung und Gesundheit im Betrieb. Abonnieren Sie jetzt und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Jetzt anmelden