Pressemitteilung
28. November 2023 // Magdeburg
Umfrage: Mehrheit der Sachsen-Anhalter offen für das Thema Krebsvorsorge
Befragung zum „Tag der Krebsvorsorge“ zeigt bei Frauen höhere Bereitschaft zur Teilnahme
Ein überwiegender Teil der Menschen in Sachsen-Anhalt steht dem Thema Krebsvorsorge laut den Ergebnissen einer repräsentativen Online-Befragung sehr offen gegenüber. So stimmen 54,7 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass sie regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen gehen. Nur knapp jede vierte befragte Person (21,5 Prozent) gab in der Befragung an, sich nicht für das Thema Krebsvorsorge zu interessieren.
Die Befragung ist von der AOK aus Anlass des heutigen „Tages der Krebsvorsorge“ in Auftrag gegeben worden, den die AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft initiiert hat. Im Rahmen der bundesweiten, repräsentativen Civey-Studie sind vom 16. bis zum 20. November 2023 insgesamt 10.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren online befragt worden.
„Die bundesweiten Befragungsergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an Krebsvorsorge-Untersuchungen bei Frauen deutlich ausgeprägter ist als bei Männern“, sagt Kay Nitschke, Leiter ärztliche Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt. So stimmten der Aussage „Ich gehe regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen“ zwei Drittel der befragten Frauen (64 Prozent) zu, während es bei den Männern nur 47 Prozent waren. „Diese Ergebnisse dürften allerdings auch mit den früher greifenden geschlechtsspezifischen Früherkennungs-Programmen zusammenhängen“, betont Nitschke.
Ebenso zeigt sich in den bundesweiten Umfragedaten, dass ältere Altersgruppen, in denen die Teilnahme an den Untersuchungen besonders relevant wird, eine größere Bereitschaft zur Teilnahme zeigen: 61 Prozent der Menschen zwischen 50 und 64 Jahren und sogar 67 Prozent der Menschen ab 65 Jahren gaben an, regelmäßig zu Krebsvorsorge-Untersuchungen zu gehen. Die größte Offenheit für das Thema über alle befragten Altersgruppen und beide Geschlechter hinweg ist im Saarland mit 61 Prozent Zustimmung bei der Frage nach der regelmäßigen Teilnahme zu verzeichnen, die geringste Rate in Sachsen mit 51 Prozent. Sachsen-Anhalt liegt mit 54,7 Prozent auf Platz 11.
Angst vor der tatsächlichen Entdeckung von Krebs bei 58 Prozent
Auch mögliche Ängste und Bedenken, die an der Teilnahme hindern könnten, waren Thema der Befragung: 28,6 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, sie hätten Bedenken, dass Krebsvorsorgeuntersuchungen unangenehm und schmerzhaft sein könnten, 61,3 Prozent gaben, an keine entsprechenden Bedenken zu haben. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten Sachsen-Anhalter (58 Prozent) erklärte, Angst zu haben, dass bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung tatsächlich Krebs entdeckt wird. Der Anteil derer, die über entsprechende Ängste berichteten, ist in der Altersgruppe ab 65 Jahren mit 49 Prozent am geringsten ausgeprägt. „Krebsvorsorge kann Leben retten. Ich kann nur jeden dazu ermutigen, mögliche Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf die Vorsorgeuntersuchung mit dem Arzt oder der Ärztin zu besprechen. Sie können umfassend aufklären und die Vor- und Nachteile erläutern“, sagt Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V.
Jährlicher Gesundheitstag soll Aufmerksamkeit für Krebsvorsorge erhöhen
Der „Tag der Krebsvorsorge“, der jährlich am 28. November stattfindet, ist im vergangenen Jahr von der AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, nach den Einbrüchen bei der Inanspruchnahme in der Pandemie die Aufmerksamkeit für das Thema wieder zu erhöhen und die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen zu fördern.
Eine gestern veröffentlichte Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat gezeigt, dass sich die Teilnahme-Zahlen an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen nach starken Rückgängen in den „Pandemiejahren“ 2020 und 2021 sowie in der Omikron-Welle Anfang 2022 in den letzten Monaten wieder weitgehend normalisiert haben. AOK Sachsen-Anhalt und die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft begrüßen diesen positiven Trend, weisen aber auch darauf hin, dass es immer noch Nachholbedarf wegen versäumter Untersuchungen in der Pandemie und generell große Lücken bei der regelmäßigen Inanspruchnahme der Krebsvorsorge gibt.
Durch gezielte Informationen wollen sie die Teilnahme fördern. So bietet die AOK auf ihrer Homepage einen „Vorsorg-O-Mat“ an, der Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informiert. Darüber hinaus finden sich auf der AOK-Homepage Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen. Beide Partner informieren zum „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November auf ihren Social-Media-Kanälen intensiv über das Thema und werben für die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen.