Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Mundsoor

JEine etwa 25-jährige Frau hat Mundsoor und fasst sich schmerzverzerrten Gesicht an die Wange.

Pelziges Gefühl im Mund? Hefepilz im Mundraum erkennen

Heute nehmen wir den kleinen Übeltäter Candida albicans etwas genauer unter die Lupe. Der Hefepilz fühlt sich unsichtbar in unserem Mund sehr wohl, kann aber unter ungünstigen Umständen unangenehme Beschwerden auslösen. Was mit leichten Irritationen und Kribbeln auf der Zunge beginnt, entwickelt sich zu einem typisch weißen Belag in Mund- und Rachenraum und pelzigem Gefühl.

Normalerweise sind Hefepilze harmlos und auch Bestandteil einer gesunden Mundflora. Ist jedoch unser Immunsystem oder die Hautbarriere geschwächt, kann sich der Pilz Candida albicans stark ausbreiten. Es kommt zur unangenehmen Pilzinfektion in der Mundhöhle: Mundsoor.

Welche weiteren Symptome der Hefepilz bei Mundsoor auslöst, worin die Ursachen liegen und wie die Behandlung erfolgt, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Wussten Sie schon, dass…

  • die Einnahme von Antibiotika Mundsoor begünstigen kann?
  • die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für Ihre Vorsorge beim Zahnarzt übernimmt?
  • Babys häufiger von Mundsoor betroffen sind, da ihr Immunsystem noch nicht komplett entwickelt ist?

Wie äußert sich Mundsoor?

Soor oder auch orale Candidose kann grundsätzlich an allen Körperstellen auftreten. Sehr bekannt ist zum Beispiel Windelsoor bei Säuglingen. Wird die Pilzinfektion nicht behandelt, kann das Betroffene stark beeinträchtigen. Je nach Schweregrad bilden sich typische Symptome aus:

Ein Mann hat Mundsoor und fasst sich schmerzverzerrt ins Gesicht.
  • weiße Beläge auf der Zunge oder an der Wangenschleimhaut
  • pelziges Gefühl im Mund
  • verminderter Geschmackssinn
  • blutige Hautstellen im Mund
  • Schmerzen beim Essen und verminderter Appetit
  • Schluckbeschwerden
  • Schmerzen beim Sprechen

Orale Candidose – Was sind die Ursachen?

Was aber löst Mundsoor nun aus? Dafür sind verschiedene Ursachen bekannt. Der Pilz hat besonders dann leichtes Spiel, wenn Ihr Immunsystem geschwächt ist. Allerdings zählt die Einnahme von Antibiotika oder oralen Antiasthmatika zu den häufigsten Auslösern. Andere Ursachen sind:

  • angegriffene Mundschleimhaut durch Chemotherapie
  • Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich
  • bestehende Krankheiten, die mit einem geschwächten Immunsystem einhergehen wie zum Beispiel Diabetes oder HIV
  • Mundschleimhauterkrankungen
  • Rauchen
  • Mangelernährung
  • schlecht sitzende Zahnprothesen und keine ausreichende Mundhygiene
  • Mundtrockenheit
  • kortisonhaltige Asthmasprays

Häufig betrifft Mundsoor ältere und auch pflegebedürftige Menschen. Auch Personen, die künstlich ernährt werden, sind anfällig für den lästigen Pilz. 

Mundsoor bei Babys und Kleinkindern

Babys und Kleinkinder leiden ebenfalls häufig unter dem unerwünschten Pilzbefall. Grund dafür ist das noch nicht so stark ausgeprägte Immunsystem. Soor kann jedoch nicht immer verhindert werden. Suchen Sie bei einem Erkrankungsverdacht umgehend die behandelnde Kinderarztpraxis auf.

Ein Baby hält einen Schnuller in der Hand.

Präventive Maßnahmen für Eltern sind zum Beispiel:

  • Brustwarzen reinigen und nach dem Stillen trocknen
  • Einwegstilleinlagen verwenden
  • Schnuller und Fläschchen abkochen
  • Schnuller nicht selbst in den Mund nehmen

Diagnose: Pilzinfektion im Mund

Mundsoor heilt in der Regel nicht von alleine ab. Eine Behandlung ist daher zwingend erforderlich, um eine Blutvergiftung zu vermeiden. Oft ist der Pilz schon allein an seinen Symptomen erkennbar. Bei Verdacht ist schnellstmöglich ein Arztbesuch ratsam. Ihre Hausarzt- oder Zahnarztpraxis beziehungsweise ein Arzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sind die richtigen Ansprechpartner.

Eine Frau wird von einem Arzt im Mund auf Mundsoor untersucht.

Neben der Anamnese und einer äußerlichen Untersuchung werden Vorerkrankungen abgeklärt. Bei erhöhtem Risiko für Mundsoor ist der regelmäßige ärztliche Check der Mundhöhle ratsam. Ist die Diagnose zunächst noch unklar, wird ein Abstrich des Schleimhautbelags durchgeführt. Im Labor wird dieser dann auf den Candidose-Erreger untersucht.

Wie wird Mundsoor behandelt?

Bei einer Erstinfektion erfolgt in der Regel eine lokale Behandlung mit pilzabtötenden Medikamenten. Dabei kommen sogenannte Antimykotika als Gel, Lösung oder Lutschtablette zum Einsatz. Die antimikrobielle Substanz tötet den Pilz ab und hemmt somit sein Wachstum.

 

Um Ihre Beschwerden zu lindern sind unterstützende Hausmittel probate Helfer, beispielsweise eine Mundspülung mit Myrrhe. Zwischen der Mundspülung und dem Auftragen des Antimykotikums sollte jedoch mindestens eine Stunde liegen, um Wechselwirkungen auf der Haut zu verhindern.

Wichtig: Bitte denken Sie daran, die Dauer der Anwendung einzuhalten. Bitte setzen Sie Medikamente nicht vorzeitig ab. Selbst dann, wenn Sie sich bereits nach zwei Tagen beschwerdefrei fühlen.

Wird Mundsoor nicht behandelt, ist eine Ausbreitung des Erregers im Blut möglich — mit der Folge eine Blutvergiftung zu riskieren. Es besteht die Gefahr, dass Ihr Herz-Kreislauf-System beeinträchtigt wird oder eine lebensbedrohliche Schocksituation entsteht.

Eine etwa 25-jährige nimmt eine Tablette ein.

Bei schweren und wiederkehrenden Infektionen helfen Tabletten. So wird der Hefepilz Candida albicans auch im Darm gemindert. Dabei sind Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Blähungen oder Hautausschläge möglich.

So können Sie einer Pilzinfektion im Mund vorbeugen

Achten Sie auf sich und stärken das ganze Jahr über Ihr Immunsystem. Auch eine gute und richtige Mundhygiene ist von zentraler Bedeutung. Tauschen Sie mindestens alle sechs Wochen Ihre Zahnbürste aus. Reinigen Sie Ihren Zahnersatz immer gründlich. Sind Sie auf kortisonhaltiges Asthmaspray angewiesen, spülen Sie Ihren Mund nach der Einnahme gründlich aus.

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